Erfolgreich in Spanien - trotz Krise
Die spanische Baubranche ist seit drei Jahren in einer Dauerkrise - das bringt auch die Bauhändler in eine missliche Lage. Die arbeiten an Finanzlösungen. Und dabei zahlt sich jetzt aus, was früher als konservativ galt. von Birgit Jennen
Wenn Klaus Keller von Erfolg spricht, reichen zwei Zahlen: 300 und fünf. Als der ehemalige Automobilmanager vor zwanzig Jahren die Geschäftsführung des Mittelständlers Knauf in Spanien übernahm, begann er das Gipsunternehmen wie einen Autohandel zu führen. Er baute ein breites, regional abgegrenztes Händlernetz auf, das von den entlegensten Gegenden im Norden bis in den heißen Süden Andalusiens reichte.
300 Händler hat Knauf mittlerweile in ganz Spanien, treue Kunden. Kellers erste Erfolgsstory. Seine zweite zählt er an einer Hand ab. "Es sind fünf", sagt Keller laut und holt erstmal Luft. Nicht mehr als fünf Kunden habe er in den vergangenen drei Krisenjahren verloren. Das ist seine wirkliche Erfolgsstory.
Denn die goldenen Wachstumszeiten sind für Knauf wie für das ganze Land längst vorbei. 2007 erwirtschaftete der Gipsplattenhersteller noch 125 Mio. Euro Umsatz; 2011 sind es nur noch 70 Mio. Euro; ein Einbruch von 44 Prozent. Die Baubranche ist seit drei Jahren in einer Dauerkrise. Ein Absturz auf Raten. Jetzt ist Gewissheit, was damals nur einige wenige munkelten. Spaniens Bauboom war eine große Blase. Zur Hochzeit 2007 wurden dort mehr Wohnungen gebaut als in Deutschland, Italien und Großbritannien zusammen.
700.000 Einheiten allein in einem Jahr, dabei braucht Spanien nach europäischem Durchschnitt nur 200.000. Viele Wohnblöcke und Bürozentren wurden gebaut, um schnell gewinnbringend wiederverkauft zu werden. "Heute stehen sie leer", sagt Javier Rodriguez, ... Quelle: Financial Times Deutschland
Wenn Klaus Keller von Erfolg spricht, reichen zwei Zahlen: 300 und fünf. Als der ehemalige Automobilmanager vor zwanzig Jahren die Geschäftsführung des Mittelständlers Knauf in Spanien übernahm, begann er das Gipsunternehmen wie einen Autohandel zu führen. Er baute ein breites, regional abgegrenztes Händlernetz auf, das von den entlegensten Gegenden im Norden bis in den heißen Süden Andalusiens reichte.
300 Händler hat Knauf mittlerweile in ganz Spanien, treue Kunden. Kellers erste Erfolgsstory. Seine zweite zählt er an einer Hand ab. "Es sind fünf", sagt Keller laut und holt erstmal Luft. Nicht mehr als fünf Kunden habe er in den vergangenen drei Krisenjahren verloren. Das ist seine wirkliche Erfolgsstory.
Denn die goldenen Wachstumszeiten sind für Knauf wie für das ganze Land längst vorbei. 2007 erwirtschaftete der Gipsplattenhersteller noch 125 Mio. Euro Umsatz; 2011 sind es nur noch 70 Mio. Euro; ein Einbruch von 44 Prozent. Die Baubranche ist seit drei Jahren in einer Dauerkrise. Ein Absturz auf Raten. Jetzt ist Gewissheit, was damals nur einige wenige munkelten. Spaniens Bauboom war eine große Blase. Zur Hochzeit 2007 wurden dort mehr Wohnungen gebaut als in Deutschland, Italien und Großbritannien zusammen.
700.000 Einheiten allein in einem Jahr, dabei braucht Spanien nach europäischem Durchschnitt nur 200.000. Viele Wohnblöcke und Bürozentren wurden gebaut, um schnell gewinnbringend wiederverkauft zu werden. "Heute stehen sie leer", sagt Javier Rodriguez, ... Quelle: Financial Times Deutschland
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